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Dinge, die ich nicht erfunden habe

„Wie jeder weiß, wird Christopher Kolumbus von der Nachwelt geehrt, weil er der Letzte war, der Amerika entdeckt hat”—James Joyce

„Was ist´s, das geschehen ist? Eben das hernach geschehen wird. Was ist´s, das man getan hat? Eben das man hernach tun wird; und geschieht nichts Neues unter der Sonne. Geschieht auch etwas, davon man sagen möchte: Siehe, das ist neu? Es ist zuvor auch geschehen in den langen Zeiten, die vor uns gewesen sind.“—Kohelet 1:9,10

Es folgt eine Zusammenstellung von einigen Themen, die wir schon besprochen haben, aber hin und wieder wird mir von jemandem vorgeworfen, dass ich mir Ideen anderer Leute zuschreibe.Deshalb möchte ich gern klarstellen: ich behaupte nicht, irgendetwas erfunden zu haben. Hier eine Liste von Dingen, die ich angeblich behauptet habe, erfunden zu haben, die ich aber tatsächlich nicht erfunden habe:

Wabenabstand

Ja, mir wurde vorgeworfen, dass ich behauptet hätte, ihn erfunden zu haben. Aber ich habe ihn nicht erfunden (sondern natürlich die Bienen selbst), ich habe ihn auch nicht entdeckt (er wird schon lange verwendet), und wir wissen nicht, wer ihn entdeckt hat. Die Griechen haben herausgefunden, wie weit die Waben voneinander entfernt sein müssen; Huber hat es dann sehr genau ausgemessen. Nicht einmal Langstroth hat es selbst erfunden, den Wabenabstand um die Rahmen herum zu nutzen, das wusste schon Jan Dzierzon lange vor Langstroth. Deshalb könnte man wahrscheinlich sagen, dass der Langstroth-Stock eigentlich von Jan Dzierzon erfunden wurde.

Nur mittlere Kästen verwenden

Ich weiß nicht, wer zuerst versucht hat, andere zu überzeugen, aber Steve von Brushy Mt. schlägt es schon seit langem vor, wie viele andere auch. Ich bin seit relativ kurzer Zeit umgestiegen (ab 2003, also nach 31 Jahren Bienenzucht), weil ich es einfach für eine gute Idee hielt.

8er-Rahmen-Kästen verwenden

Sie wurden vor über 100 Jahren erfunden, wahrscheinlich vor etwa 150 Jahren. Kim Flottum ist schon seit langem ein Fürsprecher dieser Idee, ebenso wie C.C. Miller und Carl Killion.

Oberladerstöcke

Die Griechen haben sie vor mehreren tausend Jahren erfunden. Sie sind auch die Erfinder von Leitwachs an den Leisten. Ich habe in den 1970ern einen Stock auf Grundlage des griechischen Korbstocks aus Holz gebaut, bevor ich moderne Stöcke gesehen hatte. Aber die Idee stammt von den Griechen. Mein Stock war kein langer Stock (auf den Gedanken war ich nicht gekommen), deshalb war er nicht besonders nützlich. Als ich dann Anfang der 1980er Jahre einen Artikel in ABJ mit einem Foto von einem Oberladerstock im Kenia-Stil gelesen habe, wurde mir klar, dass dieser Stock das perfektioniert hatte, was ich vorher versucht hatte, den Griechen abzuschauen.

Rahmen ohne Kunstwaben

Diese werden schon seit langem benutzt. Jan Dzierzon, Huber, Langstroth und viele andere haben Rahmen ohne Kunstwaben verwendet. Sie alle griffen damit auf die griechischen Korb-Oberladerstöcke zurück. Die Stöcke, die ich baue, ähneln dem Modell in Langstroths Buch und seinen Patenten sowie Modellen aus Kings Buch. A.I. Root und andere Bienenzucht-Ausstatter mit vielen Jahren Erfahrung haben sie jahrelang hergestellt. Später hat der inzwischen verstorbene Charles Martin Simon versucht, sie wieder beliebt zu machen. Ich halte sie immer noch für eine gute Idee.

Schmale Rahmen

Auch diese werden schon seit langem verwendet. Ich finde zwar keine exakten Maße für die griechischen Korbstöcke, aber Huber hat 3,17 cm breite Rahmen schon im späten 18. Jahrhundert verwendet. Viele Verfechter benutzen sie seit Jahren, darunter jüngst Koover. Die Russen haben sie studiert und sind zu der Erkenntnis gekommen, dass sie Nosema-Probleme reduzieren und die Brutaufzucht verbessern. Ich denke, dass sie gut geeignet sind, um schnell auf kleine Zellen umzusteigen und um 9 Rahmen voller gerader Brutwaben in meinen 8er-Rahmen-Kästen zu bekommen.

Langstöcke

Mir ist zwar die Idee gekommen, ohne dass ich vorher einen solchen Stock gesehen hatte, aber es war nur ein Versuch, die Probleme einer alten Dame mit dem Gewichteheben zu lösen, weil sie ihre Bienen sehr mochte, aber ihr Rücken sehr schmerzte. Andere haben diese Art von Stock aber schon lange vor mir entwickelt. Es ist ja auch eine offensichtliche Idee, wenn man versucht, das Problem des Kastenhebens zu lösen. Diese Art von Stöcken gibt es schon seit Jahrhunderten und sie ist immer noch die beliebteste Art in der Welt, einen Stock einzurichten - von Nordeuropa über den Mittleren Osten bis nach Afrika und darüber hinaus.

Raucheinsatz

Der Einsatz, den ich aus einer Suppendose gemacht habe, ist nur eine Nachbildung aus dem Rauchboy-Rauchapparat. Ich habe ihn auf jeden Fall nicht erfunden, aber ich mochte die Idee und habe alle meine Rauchapparate entsprechend aufgerüstet. Also habe ich sie einfach aus alten Dosen gemacht. Wahrscheinlich hatte auch schon jemand vor Rauchboy diese Idee.

Stöcke nicht bemalen

Auch dies war nicht meine Idee. Für jeden bequemen Bienenzüchter ist das eine ganz normale Schlussfolgerung, aber C.C. Miller, G.M. Doolittle und Richard Taylor haben hierzu geschrieben, lange bevor ich es getan habe.

„Den Lehren von G. M. Doolittle zu Folge, dessen Ideen ich sehr vertraue, ist es wahrscheinlicher, dass die Feuchtigkeit in unbemalten Stöcken trocknen kann als in bemalten. In meinem Keller habe ich beobachten können, wie ein bemalter Stock feucht und modrig war, während alle unbemalten Stöcke in sehr gutem Zustand waren.”—C.C. Miller

Bienenzucht mit kleinen Bienenzellen

Natürlich haben die Bienen die natürliche Zellgröße selbst erfunden. Lusbys waren soweit ich weiß die ersten, die die kleinen Zellen in Zusammenhang mit Krankheitsvorsorge und Bienengesundheit gebracht haben. Ich bin erst spät auf kleine Zellen umgestiegen. Lusbys haben damit schon 1984 angefangen, während ich erst 2001 damit begonnen habe, nachdem ich darüber auf www.beesource.com gelesen hatte.

Obereingänge

Ich bin nicht sicher, wie viele Personen dies über die Jahre ausprobiert haben oder wem ich die Idee zusprechen soll. Jemand hat einen osteuropäischen Züchter zitiert, der Obereingänge mit einer Reihe von Vorteilen verbindet, die ich selbst noch nicht beobachten konnte. Ich denke vielmehr, dass es sich um eine einfache Art der Bienenzucht handelt, die verschiedene Probleme löst, die ich mit Schädlingen und Belüftung hatte. Lloyd Spears hat auf jeden Fall schon mit ihnen gearbeitet, lange bevor ich es getan habe. Von ihm habe ich auch die Idee, Unterlegscheiben zu benutzen, um den Deckel anzuheben.

Das Brutnest öffnen

Mir ist nicht bekannt, wer zuerst auf die Idee gekommen ist, das Brutnest zu öffnen, um Schwärmen vorzubeugen. Ein ungeklärtes Rätsel. Ich tue es seit Jahren, weil ich es irgendwo gelesen habe. Zuerst dachte ich, dass ich den Bienen damit nur helfe, ihr Brutnest nicht zu schließen, weil sie es aus Versehen mit Nektar gefüllt hatten; was in der älteren Literatur für gewöhnlich als honiggebunden bezeichnet wurde. Irgendwann wurde mir dann aber klar, dass die Bienen das Brutnest auffüllten, weil sie planten, zu schwärmen. Aber unabhängig davon, warum die Bienen nun das Brutnest auffüllen – es offen zu halten, hält sie vom Schwärmen ab. Verschiedene Züchter haben diese Methode über Jahre hinweg angewendet, weiter empfohlen und abgewandelt. Das Endergebnis bleibt dasselbe: ein erweitertes Brutnest beugt dem Ausschwärmen vor.

Copyright 2006-2015 von Michael Bush

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